Kyoto [2. & 3. Tag] und Nara
Nach der erstaunlich bequemen erste Nacht auf einem Futon ging es direkt weiter mit der Erkundung Kyotos.

Geplant war der Besuch einiger Tempel für die Kyoto unter anderem so bekannt ist. Kyoto hat als eine der traditionellsten Städte Japans sehr viele alte Häuser, welche ich au meinem weg durch die Straßen bewundern konnte. Trotz ihres Alters sind die meisten noch sehr gut erhalten und werden sowohl als Wohnhäuser als auch Geschäfte genutzt. Da allerdings diese alte Bauweise nur eine sehr geringe Dämmwirkung hat und es im Winter durchaus sehr kalt werden kann, sind die meisten neuen Häuser ähnlich den Unseren. Meist unterscheidet sie dann nur das typische japanische Dach und einzelne japanische Stil-Elemente.

Aufgrund seines hohen Repräsentationswertes für die Japanische Kultur ist Kyoto auch eine der von Touristen Meistbesuchten Städte. Wo ich in Tokyo noch auf der Straße 0-5% Prozent ausländische Touristen antraf, sind es hier schon 5-20%. Die vielen japanischen Touristen wurden hier noch gar nicht mitgezählt.

Nun aber zu den Tempeln. Da ja der die Hauptglaubensrichtung von Japan der Buddhismus ist, gab es auch hier in Tokyo wieder jede Menge Tempel mit buddhistische Statuen. Einige davon sind besonders bekannt, wie z.B. die im Sanjusangendo Tempel. Dieser beinhaltet sage und Schreibe 1000 vergoldete, 2 Meter hohe Buddha Stauen sowie eine Größere und einige zusätzliche Holzstatuen der von Generälen und Göttern. Alle der Figuren besitzen übrigens 21 Hände. Lieder durfte man im inneren nicht fotografieren, deswegen gibt es nur Bilder von außen.

Zurück in der in der Metro (Ich war im übrigen nicht so schlau zu realisieren das es in der Nähe auch eine Zugstrecke gab, die ich mit meinem Railpass kostenlos hätte nutzen können) ging es weiter zum Shinto Schrein Fushimi Inari Taisha. Ich behauptete vorhin das der Buddhismus die Hauptreligion der Japaner darstellt. Das stimmt allerdings nicht ganz, den der Shinto ist der eigentliche, in Japan entstandene Glaube. Dieser bezieht sich auf die einheimischen Götter, bzw. die Naturelemente und viele Japaner fühlen sich sowohl mit diesem als auch dem Buddhistischen Glauben verbunden. Am bekanntesten dürften diese Art der Tempel für ihre roten ‚Torii‘ sein. auch bei diesem Schrein gab es neben den normalen Gebäuden tausende davon, sogar einige Gänge wurden daraus geschaffen,welche sich den Berg hinter dem Schrein hinauf schlängeln.
Nachdem ich hier eher unbeabsichtigt den halben Berg bestiegen hatte, kehrte ich wieder zur Metro um und begab mich vom süd-östlichen zum nord-östlichen Rande Ky
otos.
Dort begab ich micht dann auf eine Wanderung Richtung Süden und besuchte ua. den Shoren-in, Chion-in und Chorakuji Tempel. Hier begenete ich zum ersten mal auf meiner Japanreise auch einer überwältigenden Anzahl an Touristen und Schulklassen welche mit gefühlten hunderten Bussen ankamen. Dieser östliche Teil von Kyoto ist auch sehr stark für diesen Touristenstrom mit zahlreichen Souvenir Läden etc. ausgelegt. Trotzdem schafft er es seine Traditionelle Seite aufrecht zu erhalten und hat auch seine ruhigeren Orte.


Nach einem Gewaltmarsch durch den Maruyama Park und den vollen Bergstraßen zum Kiyomizu-dera Tempel hinauf traf ich endlich auch dort an. Nach einer dort stattfindenden umfangreichen Trauerfeier für meine verstorbenen Füße, setzte ich die Erkundung des Tempels mit neuen Prothesen fort. >>Edit: Ironie! Sarkasmus! Meine Güte, hab deswegen schon besorgte Mails bekommen 😀 << Der Tempel besitzt einige sehr Prachtvolle Gebäude, von welchen das interessanteste, die Haupthalle, leider renoviert wird. Hier holte ich mir dann auch an einigen Marktständen was zu essen. So gab es beispielsweise in Fleisch eingerollte Reisbällchen am Spieß oder Orangen mit Strohhalm.
Das war es dann auch schon mit dem 2ten Tag in Kyoto, die Gewöhnung an die neuen Prothesen war doch schwieriger als erwartet.

Nach einer zweiten, halbwegs bequemen Nacht auf dem Futon ging es zu einem Ausflug nach der naheliegenden Stadt Nara.

Hier wollte ich mir ebenfalls ein paar bekannte Tempel anschauen. jedoch war die vorrangige Attraktion nicht wie erwartet diese, sondern Rehe, welche durch die gesamte Stadt bzw. die riesigen Parkanlagen spazierten. Diese waren auch ganz zutraulich und hatten manche Touristen sogar zum fressen gerne. Es gab nämlich überall auch Stände an denen man sich Futter kaufen konnte. Jedoch musste man aufpassen, denn einmal gefüttert wollen die Rehe von einem gar nicht mehr ablassen und knabbern entweder Hemd,Rucksack und Hosentaschen an oder folgen einem die nächsten Kilometer. Des weiteren hatten zeigten einige sogar fortgeschrittenen Intelligenz, so verbeugten sich manche ganz nach japanischer Manier mehrmals vor Touristen um an Futter zu kommen. Einmal versuchte mir auch ein besonders anhängliches Reh auf der Flucht den Weg abzuschneiden. Achtet also immer auf Weglaufmöglichkeiten wenn ihr mal in Nara seid, die Rehe halten sich an das Fressprinzip Futter oder Tourist.


Nach etliche aufreibenden Verfolgungsjagden kam ich endlich auch zur Besichtigung der Tempel. Einer dieser, der Todai-ji enthält die mit 18m Höhe weltgrößte buddhistische Statue, den 452t schweren Daibutsu. Wer also etwas Ruhe vor den Rehen sucht und einmal dieses Meisterstück in einem wieder sehr schönen Tempel begutachten will, sollte hier für eine kleine Eintrittsgebühr vorbei schauen.
Danach machte ich mich dann auch wieder auf den Rückweg nach Kyoto, wo ich dann aufgrund eines falschen Zuges auch erst nach einem Tagesausflug wieder ankam.
Nächste Station ist morgen dann Osaka. Der Artikel dazu kommt wahrscheinlich zusammen mit Koya-san dann am 14.9.
Sayonara
A.W.